PSI Blog

Wie Unternehmenssoftware durch erhöhte Benutzerfreundlichkeit und flexible Anpassbarkeit punktet

19.03.2020 - Technologie, Produktion, Energie, Logistik

Der Bedarf an flexiblen und benutzerfreundlichen Softwaresystemen steigt kontinuierlich an – das gilt auch für Industrie- und Versorgungsunternehmen. Quelle: © Gorodenkoff/Shutterstock (bearbeitet durch PSI)
Der Bedarf an flexiblen und benutzerfreundlichen Softwaresystemen steigt kontinuierlich an – das gilt auch für Industrie- und Versorgungsunternehmen. Quelle: © Gorodenkoff/Shutterstock (bearbeitet durch PSI)

Hohe Usability ist nur eine von vielen Anforderungen an eine gute Unternehmenssoftware. Es ist eine große Herausforderung, den vollen Funktionsumfang eines Systems bereitzustellen und gleichzeitig eine ansprechende Benutzeroberfläche zu bieten. Im Interview erklärt Dr. Michael Bartmann, Konzernzentralstellenleiter Entwicklung bei der PSI Software AG, wie Unternehmen mit Hilfe von PSI-Click-Design ihre Benutzeroberflächen flexibler gestalten und optimieren können.

Wenn es um Anwendungssoftware geht, spielt neben vielfältigen und komplexen Funktiona-litäten vor allem eine leicht verständliche, schnell erlernbare und effiziente Benutzeroberfläche eine wesentliche Rolle. Ob eine Software positiv vom Kunden bewertet wird, hängt oft von der Usability und einer ansprechenden User Experience ab.

Hohe Usability und User Experience als Erfolgsfaktor

Usability beschreibt das Maß, in dem ein System an die Nutzerbedürfnisse angepasst ist. Je einfacher der Anwender seine Ziele mit einer Software erreicht, desto höher ist die Usability und desto wahrscheinlicher ist es, dass der Kunde auch langfristig zufrieden ist. Der Usability übergeordnet ist die User Experience.

Eine positiv erlebte Usability bzw. User Experience führt zu mehr Zufriedenheit seitens des Kunden und damit zu vermehrten Weiterempfehlungsverhalten. Quelle: PSI
Eine positiv erlebte Usability bzw. User Experience führt zu mehr Zufriedenheit seitens des Kunden und damit zu vermehrten Weiterempfehlungsverhalten. Quelle: PSI

Sie beschreibt das subjektive Gesamterlebnis aus Usability, Funktionsabläufen, Design und Interaktionsmustern und wirkt sich nicht nur auf die unmittelbare Nutzung einer Software aus, sondern auch auf die generelle Unternehmenswahrnehmung. Diese wiederrum ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Abgrenzung zu Wettbewerbern und das Weiterempfehlungsverhalten durch zufriedene Kunden geht.

Die private Nutzung von intuitiven Touch-Geräten, die kinderleicht zu handhaben sind, führt zwangsläufig zu einer ähnlichen Erwartungshaltung im Umgang mit Unternehmenssoftware.

Dr. Michael Bartmann
Dr. Michael Bartmann

Im Interview erläutert Dr. Michael Bartmann den steigenden Bedarf an intuitiven und anpassungs­fähigen Benutzeroberflächen. Dabei geht er auf die Relevanz von optimalen Prozessabläufen ein und verdeutlicht, wie Anwender der PSI-Software sowohl Ressourcen, als auch Kosten einsparen können. 

Warum sind reibungslose Prozessabläufe insbesondere für Energie- und Versorgungs­unternehmen so wichtig?

Bei den Industrie- und Versorgerunternehmen geht es neben ausfallsicheren Softwaresystemen auch um Kostenstruktur und Wirtschaftlichkeit. Nichtfunktionierende Prozessabläufe führen zu zusätzlichen Kosten und schwächen die Wettbewerbsposition. Vor diesem Hintergrund sind effiziente Prozessabläufe das A und O in einem Unternehmen. Jeder einzelne Arbeitsfall muss möglichst kostengünstig und wirksam realisierbar sein. Gleichzeitig müssen aufwendige Sonderbehandlungen vermieden und schnelle und effiziente Abläufe in Ausnahmefällen ermöglicht werden.

„Anpassbarkeit und Flexibilität sind Schlüsselfaktoren für eine langfristige Investitionssicherheit.“

Damit steigt auch die Nachfrage nach Funktionen wie PSI-Click-Design. Mitarbeiter erhalten damit mehr Freiheit und Flexibilität in der Gestaltung ihres Arbeitsumfeldes und können effizienter arbeiten. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Optimierung von Prozessabläufen aus. Tatsache ist, dass der Bedarf an hoher Prozessabdeckung sehr groß ist, denn eine Software, die beispielsweise in 90 Prozent der Fälle sehr gut läuft, in 10 Prozent jedoch sehr aufwendig arbeitet, ist insgesamt nicht nutzbringend.

Was ist bei der Anschaffung neuer komplexer Systeme zu bedenken?

Häufige Schwierigkeiten ergeben sich bei der Abdeckung von neuen Anwendungsfällen in alten Systemen. Die eingesetzten Systeme, stellen riesige Investitionen dar, die man nicht jederzeit ersetzen kann. In einigen Fällen kann das zwar vorkommen, aber grundsätzlich werden Unternehmen mit einem eingeführten System eine lange Zeit leben.

Hier stellt sich bereits zum Zeitpunkt der Anschaffung die Frage, ob das System zukünftig noch anpassbar ist oder im Extremfall kostenintensive Updates oder gar Systemwechsel notwendig werden.

Abb. 1: Benutzeroberfläche im Backend bei  der Erstellung mit PSI-Click-Design. Quelle: PSI
Abb. 1: Benutzeroberfläche im Backend bei der
Erstellung mit PSI-Click-Design. Quelle: PSI
Abb.2: Vorschau der erstellten Benutzeroberfläche. Quelle: PSI
Abb.2: Vorschau der erstellten
Benutzeroberfläche. Quelle: PSI

Aus Konsumentensicht ist eine gute Usability inzwischen nicht mehr wegzudenken. Bei der Unternehmenssoftware hingegen gewinnt sie erst aktuell immer mehr an Bedeutung. Warum?

Hier spielt sicher Expertentum eine gewisse Rolle. Lange Zeit wurde es einfach akzeptiert, dass eine Software, die ein komplexes und nicht intuitives System steuert, ebenfalls komplex und nicht intuitiv sein muss. Hinzu kommt, dass bei der Entwicklung hochkomplexer Systeme wie ERP oder MES andere entscheidende Kriterien im Fokus liegen.

Auf der einen Seite müssen gesetzliche Auflagen wie Compliance, Regularien und weitere Standards erfüllt und auf der anderen Seite hohe Effizienz und Ausfallsicherheit gewährleistet werden. Betrachtet man vor diesem Hintergrund die hochkomplexen Strukturen und Massen an Daten, die in solchen Systemen verarbeitet werden, rückte eine elegante Lösung hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit in der Vergangenheit eher in den Hintergrund.

„Es ergeben sich ständig Veränderungen hinsichtlich Digitalisierung, Vernetzung und Industrial Intelligence. Starre Systeme kommen da nicht mehr mit.“

Inzwischen ist eine hohe Usability jedoch nicht mehr als „Nice-to-Have“-Merkmal einer Software zu betrachten - im Gegenteil. Anwender hochkomplexer Systeme, erlebten erstmals mit der Einführung von Smartphones und Touch Pads die einfache Bedienbarkeit gängiger Endgeräte in ihrem Alltag und waren sich einig, dass diese Technologie auch auf komplexere Systeme übertragbar sein muss. Dieses Umdenken war mitunter ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu der Entwicklung benutzerfreundlicher Unternehmenssoftware. In diesem Zuge entwickelte PSI als Vorreiter das Click-Design, um die Benutzerfreundlichkeit bzw. die Usability signifikant zu verbessern.

Je schneller sich die Anforderungen ändern, desto wichtiger ist es, dass sich auch die Software schnell und flexibel anpassen kann. Was ist dabei die Besonderheit von PSI-Click-Design?

Eine kleine Anpassung im System, die bis zur Umsetzung gerne mal mehrere Monate dauerte, ist jetzt nur noch eine Sache von Minuten. Änderungen an der Oberflächenstruktur einer Software müssen nicht mehr vom Entwickler im Rahmen eines langwierigen Prozesses durchgeführt werden. Anwender bekommen die Möglichkeit, nötige Anpassungen direkt am Arbeitsplatz selbstständig vorzunehmen.

„Mit PSI-Click-Design bringen wir die Anpassbarkeit komplexer Softwaresysteme in einfacher Form zum Arbeitsplatz des Anwenders.“

Von komplexeren Veränderungen an der Oberflächenstruktur bis hin zur einfachen Platzierung von Buttons und Feldern oder der Erstellung von Formularen und Tabellen stehen dem Anwender viele Funktionen zur Verfügung. Ein besonderes Merkmal ist die auf die Intuition der Bediener ausgerichtete Benutzeroberfläche. Diese kann unkompliziert durch bekannte Gesten und Funktionen angepasst werden, wie man es aus der Anwendung mit Smartphones, Touch Pads oder vergleichbaren Geräten kennt. Selbsterklärendes Wischen, Klicken oder Verschieben ermöglicht dem Kunden schnelles und effektives Arbeiten.

PSI-Click-Design im Einsatz: Individuelle Tabellen schnell und flexibel per Drag and Drop erstellen oder erweitern.

An dieser Stelle ist es essenziell, die Abgrenzung von Usability und Click-Design zu verdeutlichen. Während Usability fester „Bestandteil“ einer gelieferten Software und je nachdem mehr oder weniger ausgeprägt ist, erlaubt es Click-Design darüber hinaus, die Benutzerfreundlichkeit noch weiter zu erhöhen. Es ermöglicht z.B. die Bedienung eines Dialogs auf das für den Anwender Wesentliche und Wichtige zu reduzieren. Damit lässt sich die Benutzeroberfläche individuell und flexibel zusammenstellen. Es fungiert als eine Art Hilfe zur Selbsthilfe.

Welche konkreten Vorteile bietet Click-Design für Kunden?

Für den Kunden stellt Click-Design wahrgenommene Investitionssicherheit dar. In anderen Worten: Mögliche Unsicherheiten bei Abnahme des Produkts können enorm gemindert werden, da sich der Kunde keine Sorgen über ungünstige Platzierung von Feldern oder anderen Elementen machen muss. Teure Folgephasen und zusätzliche Kosten durch Änderungsanforderungen bleiben ihm weitgehend erspart.

„Was ich heute erreichen möchte, habe ich morgen im System funktional.“

Ein weiterer Vorteil ist die Abdeckung der spezifischen Bedürfnisse und der Individualität des Kunden. Je nachdem wie ein Projekt bedient wird, stehen alle notwendigen Funktionen einer Software nicht grundsätzlich von vornherein fest. Im Regelfall ist Programmierung ein langwieriger und aufwendiger Prozess. Wenn dem Kunden schließlich ein Softwaresystem schlüsselfertig geliefert wird, können sich Anforderungen im Detail inzwischen wieder geändert haben. An dieser Stelle wissen sich Anwender im besten Fall „selbst zu helfen“ und eventuelle neue Pflichtenheftphasen oder aufwendige Bestellvorgänge können reduziert werden.

PSI-Click-Design im Einsatz: Formulare je nach Anforderung per Drag and Drop erstellen oder anpassen.

Ist PSI damit anderen Softwareunternehmen in vergleichbaren Branchen voraus?

PSI-Click-Design trifft die Erwartungshaltung eines modernen Marktes und bietet Flexibilität auf eine nie dagewesene Weise, die andere Anbieter so nicht liefern können. Es lässt sich leicht in ERP- oder in MES-Systemen sowie in Systemen wie SCADA, Field Force Management und Planungsanwendungen einsetzen.

Sicherlich gibt es auch in vergleichbaren Branchen andere anpassungsfähige Systeme, allerdings sind diese in den meisten Fällen an Entwicklungsumgebungen gebunden und weniger funktional ausgeprägt. Wenn auf einem System theoretisch alles konfigurierbar ist, es im praktischen Sinne allerdings noch nichts kann, führt das insgesamt nicht zum Ziel und die ganze Arbeit bleibt im ungünstigten Fall am Kunden hängen.

Abb.3: Einzelansicht von PSIpenta, der Software für die Planung und Steuerung von komplexen Fertigungs- und Unternehmensabläufen. Auch hier macht PSI-Click-Design die Umsetzung von komplexen Dialogen spielend einfach. Quelle: PSI
Abb.3: Einzelansicht von PSIpenta, Software für Planung und Steuerung von komplexen Fertigungs- und Unternehmensabläufen. Auch hier macht PSI-Click-Design die Umsetzung von komplexen Dialogen spielend einfach. Quelle: PSI

„PSI vereint komplexe Software mit einer sehr hohen Prozessabdeckung und integrierter Funktionalität mit einer Anpassbarkeit, die man sonst nur in Entwicklungsumgebungen findet.“

Mit dieser Zusammenführung von Softwaretechnik und branchenspezifischen Anwendungswissen liefern wir eine Flexibilität, die andere Anbieter aktuell nicht bieten können. Dieses Alleinstellungsmerkmal macht uns zum Vorreiter. Inzwischen hat sich Click-Design so stark beim Kunden durchgesetzt, dass eigene Teams mit „Click-Designern“ aufgebaut werden. Sie sind für die Konfiguration von PSI Anwendungen zuständig und setzen im täglichen Betrieb spezifische Anforderungen um – mit steigender Tendenz. Diese Entwicklung zeigt den steigenden Bedarf an anpassungsfähigen Systemen und die damit einhergehende Relevanz für den gesamten Markt.

Sind weitere Entwicklungen hinsichtlich der Usability bei Click-Design geplant?

Sicherlich gibt es einige zukunftsorientierte Themen, mit denen wir uns aktuell intensiv beschäftigen und auf die wir einen besonderen Fokus legen. Neben der Anpassbarkeit der Bedieneroberfläche, wollen wir in Zukunft noch einen Schritt weitergehen und die vollständige Anpassbarkeit eines gesamten Prozesses im Rahmen eines „Business Process Engineering“ ermöglichen. Dabei wird die Verkettung von Prozessschritten dynamisiert und die Software, die in jedem Fall auch als solche einsatzfähig ist, zusätzlich in optional und flexibel zusammenstellbare Dienste aufgeteilt.

Click-Design in responsiven Designs. Quelle: PSI
Click-Design in responsiven Designs. Quelle: PSI

Das heißt, die jeweilige spezifische Nutzung kann direkt durch den Anwender gestaltet und optimiert werden, was wiederrum einen positiven Effekt auf das subjektive Gesamterlebnis hat und die User Experience erhöht. Damit wollen wir die Möglichkeit schaffen, verschiedene Sichten auf dieselben Daten zu erhalten beziehungsweise diese Daten auch nach Bedarf zu strukturieren. Gleichzeitig soll die Art und Weise der Datenverarbeitung spezifisch anpassbar gemacht werden.

In Zeiten von mobilen Endgeräten und Tablets spielt zudem das Responsive Design eine entscheidende Rolle. Es sorgt mit Hilfe vieler Automatismen für eine optimale Anpassung der Benutzeroberfläche an die verwendete Bildschirmgröße des Gerätes. Wir möchten es dem Kunden nun ermöglichen, Oberflächen mit PSI-Click-Design selbst zu konfigurieren und dabei gleichzeitig von einem nützlichen responsiven Design zu profitieren.

Ziel ist es, das Zusammenspiel dieser beiden Funktionen aufeinander abzustimmen, so dass sich Automatismen nicht gegenseitig beeinträchtigen, sondern wirkungsvoll unterstützen.

Mehr Informationen zum Thema PSI-Click-Design erhalten Sie hier.

Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?

Dr. Michael Bartmann

Konzernzentralstellenleiter Entwicklung PSI Software AG

Dr. Michael Bartmann begann seine Karriere 2001 als Manager Product Development bei der PSI Metals Nonferrous GmbH. Seit 2011 leitet er den Bereich Konzernzentralstelle Entwicklung bei der PSI Software AG. Als promovierter Elektroingenieur und Informatiker verantwortet er mit Vertretern aller PSI-Geschäftseinheiten die Ausgestaltung der gemeinsamen Java™-basierten PSI-Technologieplattform. Mehr als zwanzig Jahre Praxiserfahrungen mit Java und großen Software­­­entwicklungsprojekten bilden die Basis für seine Arbeit an den technologischen und architektonischen Grundlagen der PSI Software.