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ERP & MES: Geschäftsprozesse in der Produktion flexibel anpassen

24.09.2019 - Industrie 4.0, Produktion

Mithilfe von Workflows Produktionsprozesse in ERP- und MES-Anwendungen flexibel gestalten. © Gorodenkoff/iStock
Mithilfe von Workflows Produktionsprozesse in ERP- und MES-Anwendungen flexibel gestalten. © Gorodenkoff/iStock

Die gegenwärtigen Herausforderungen für produzierende Unternehmen sind vielfältig. Die benötigten Lösungsansätze weisen jedoch in dieselbe Richtung: Flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

Zum Beispiel in der Automobilindustrie: Produzenten und Zulieferindustrie müssen aktuell die Frage klären, was die Antriebstechnik der Zukunft ist. Die Verbrennungstechnik ist hoch ausgereift, befindet sich aber nach dem Dieselskandal und der Diskussion über die Nachhaltigkeit des Individualverkehrs auf dem Prüfstand. Aktuell zeigen viele Lösungsansätze in Richtung E-Mobilität. Dabei stoßen die technologischen Ansätze jedoch noch an Grenzen wie beispielsweise der Reichweite. Wasserstoff-basierende Konzepte sind daher nach wie vor in der Diskussion.

Oder im Maschinen- und Anlagenbau: Hier ist der Wettbewerbsdruck in den letzten Jahren bereits stark gestiegen. Es handelt sich im Gegensatz zur Automobilindustrie um einen kontinuierlichen Anpassungs- und Änderungsprozess. Wenn Unternehmen vorne mitspielen wollen, steigen die Anforderungen, neue Ideen zu entwickeln und sich selbst neu zu erfinden. Es geht vor allem um internationale Wettbewerbsfähigkeit. Trends wie Digitalisierung und smarte Fertigungseinheiten kommen hinzu.

Fertigende Unternehmen müssen sich deshalb schneller an neue Anforderungen und Rahmenbedingungen anpassen. Das bedeutet: Sie müssen wandlungsfähiger werden.

IT muss Wandlungsfähigkeit in der Produktion ermöglichen

Viele Unternehmen betreiben dafür schon seit Jahren einen strukturierten kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Man will dabei aus den täglichen Erfahrungen der Mitarbeiter durch Reflexion Verbesserungsvorschläge ableiten, strukturieren und umsetzen. In der Praxis ist es aber so, dass die Zeit von der guten Idee bis zur Umsetzung im Unternehmen einfach zu lang ist. Schnelligkeit ist heute eine unbedingte Voraussetzung. Schnelligkeit bedeutet hier die Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

Software muss die erforderlichen Werkzeuge mitbringen, um die Änderungen im Produktionsprozess in der notwendigen Geschwindigkeit umzusetzen.

Prozesse werden in Zukunft innerhalb der Anwendung modelliert und ausgeführt

Für wahrhaftige Wandelbarkeit muss sich die Informationstechnologie von klassischen „Blackbox“-Systemen, die im Hintergrund einer entsprechenden Logik folgen, lösen. PSI nutzt für die Modellierung von Geschäftsprozessen deshalb den Standard BPMN 2.0 (Business Process Model and Notation). Diese Modelle liegen dann nicht als Dokumentation in irgendeinem Ordner und geraten in Vergessenheit. Vielmehr sind sie integraler Bestandteil der Software. Der modellierte Prozess entspricht damit der Ablaufsteuerung der Geschäftsprozesslogik.

Das spricht für BPMN für ERP + MES. © PSI Automotive & Industry
Das spricht für BPMN für ERP + MES. © PSI Automotive & Industry

Die Individualität in den Geschäftsprozessen ist eine Stärke produzierender Unternehmen in Deutschland. Damit erwirtschaften sie ihre Gewinne, indem sie sich vom weltweiten Wettbewerb abheben. Auf diese Individualität einzugehen und gegebenenfalls mit Individualprogrammierungen zu reagieren ist aufwändig und damit zu langsam. Mit Standardlösungen können jedoch häufig nicht alle individuellen Abläufe abgebildet werden.

Alle Softwarefunktionen werden mit PSIpenta per Workflow verbunden. © PSI Automotive & Industry
Alle Softwarefunktionen werden mit PSIpenta per Workflow verbunden. © PSI Automotive & Industry

Mit der flexiblen Geschäftsprozessmodellierung können die Vorteile beider Ansätze kombiniert werden. Damit wird die Entscheidung zwischen einer Standard- oder einer Individuallösung überwunden. Die funktionale Vielfalt einer Standardlösung wird durch einfach umsetzbare, individuelle Ablaufmodelle ergänzt.

Everything is a workflow: Modellieren statt programmieren

Im System wird ein ereignisorientiertes Paradigma eingesetzt. Ereignisse wie Benutzereingaben oder Maschinensignale dienen als Trigger für eine Reaktion. Diese Reaktion wird als Prozessablauf modelliert. Dadurch entstehen selbstständige Teilkomponenten, die überschaubar bleiben. Das steigert die Handhabbarkeit, z. B. für Tests und Wartung, und führt so zu einer verbesserten Gesamtstabilität und verkürzten Entwicklungszyklen.

Modellieren von Prozessabläufen tritt an die Stelle des Programmierens.

Beispielhafter, in BPMN 2.0 modellierter Workflow, der als integraler Bestandteil der Anwendung ausgeführt wird. © PSI Automotive & Industry
Beispielhafter, in BPMN 2.0 modellierter Workflow, der als integraler Bestandteil der Anwendung ausgeführt wird. © PSI Automotive & Industry

Durchgängige Prozesse aus einer Benutzeroberfläche heraus steuern

ERP-Systeme wandeln sich gerade von einer monolithisch abgeschlossenen Anwendung hin zur Plattformanwendung. Der Workflow-Ansatz macht daher nicht an den klassischen Systemgrenzen von ERP und MES Halt, sondern modelliert integriert und systemübergreifend. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um PSI- oder Drittsoftware handelt. Dadurch werden durchgängige Prozesse realisiert, die aus einer Benutzeroberfläche heraus ausgeführt werden können. Der Anwender profitiert so von einer spürbaren Transparenz über die Ablauflogik von Prozessen.

Oft ist es so, dass erst in der betrieblichen Praxis deutlich wird, ob die im KVP entwickelten Abläufe wirklich funktionieren. Wenn man diese nicht neu programmieren muss, sondern schnell und einfach den Prozess nachjustieren kann, ist man deutlich effizienter. Ein Unternehmen, das in Zukunft darauf setzt, Prozesse zu Modellieren wird einen größeren Teil seiner Verbesserungsvorschläge umsetzen können. Mit diesem Potenzial können Unternehmen vor den großen Herausforderungen bestehen und einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz erlangen.

Experten näher an die Softwareanwendung heranbringen

In der Praxis kommt es oft vor, dass gerade die Prozessverantwortlichen sich mit IT-Fragen schwer tun. Das ist unglücklich, schließlich handelt es sich dabei um die Mitarbeiter mit dem größten Wissen um die Prozesse. Mit der Möglichkeit Workflows und Prozesse zu modellieren, werden die Experten nun selbst in die Lage versetzt, selbst Hand anzulegen und ihr Wissen direkt einzubringen. Sie halten die Ablaufsteuerung der Systematik selbst in der Hand.

Auf die Zusammenarbeit bezogen ergibt sich ein klarer Vorteil: IT-spezifisches Fachwissen ist nicht mehr nötig. Jeder Projektbeteiligte ist somit in der Lage, die Prozesse zu modellieren. In der Vergangenheit hätte die Fachabteilung für Änderungen an der Software Anforderungsdefinitionen formulieren und die IT eine Lösung erarbeiten müssen. Allerdings stellte sich häufig die Frage: Hat man sich auch richtig verstanden? Was liegt also näher als Kommunikationshürden zu verringern und den Fachmann selbst näher an die Softwareanwendung heranzubringen.

Softwarelieferanten werden Partner

Generell wird der beratende Anteil an Projekten steigen. Individualisierung von Software meint in Zukunft das Anpassen von Oberflächen, Masken und Prozessen. Dazu sind funktionale Softwarekomponenten für die individuelle Anpassung Voraussetzung. Gleichzeitig muss der Unterbau der Software standardfähig bleiben, um für zukünftige Releases upgradefähig zu sein.

Wenn man etwa an den Hausbau denkt, würde der Softwarelieferant dabei die Rolle eines Architekten und der Bauleitung einnehmen. Er erstellt den Architekturplan, überwacht den Baufortschritt und steht bei Änderungswünschen mit Rat und Tat zur Seite.

Gleichzeitig gibt es einen Trend zum Outsourcing. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen wollen ERP- oder MES-Lösungen nutzen, möchten diese aber nicht selbst betreuen, sondern aus der Steckdose nutzen. Auch hier wird Beratung wichtiger.

Digitalisierungsprozess auf das Wesentliche runtergebrochen. © PSI Automotive & Industry
Digitalisierungsprozess auf das Wesentliche runtergebrochen. © PSI Automotive & Industry

Digitalisierung in der Produktion: Fertigung agil steuern

Digitalisierung mit der Gießkanne ist der falsche Weg. Gezielt gesteuerte Investitionen sind deutlich wirksamer. Stellen Sie sich zuerst die Frage, wo der Schuh wirklich drückt. Wo hat Ihr Unternehmen die größten Probleme? Machen Sie eine ehrliche Potenzialanalyse und leiten Sie daraus ein inhaltlich und wirtschaftlich passendes Vorgehen ab.

Produzierende Unternehmen erwirtschaften in der Regel die größte Wertschöpfung in ihrem zentralen Feld: Der Produktion. Dementsprechend ist es sinnvoll, zuerst in die Fertigungsabläufe hineinzuschauen und zu überlegen, wie man sie agiler und besser steuern kann.

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Dr. Herbert Hadler

Geschäftsführer bei PSI Automotive & Industry GmbH

Bereits seit 2005 ist Dr. Herbert Hadler Mitglied der Geschäftsleitung der PSI Automotive & Industry. Seit 2015 leitet er die Geschicke des Unternehmens als Geschäftsführer. Besonderen Wert legt der gebürtige Österreicher auf die Nähe zu den Kunden. Dazu zählt vor allem, prozess- und lösungsorientiertes Denken in den Mittelpunkt zu stellen und Unternehmen – angepasst an ihren Markt, an ihre ganz konkreten Voraussetzungen und Möglichkeiten – bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse zu unterstützen.

info@psi-automotive-industry.de

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