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Megatrend E-Mobilität: So gelingt der Transformationsprozess im ÖPNV

27.08.2020 - Verkehr, Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit

Schrittweise Umstellung auf emissionsfreien ÖPNV durch Elektromobilität. Quelle: PSI Transcom
Schrittweise Umstellung auf emissionsfreien ÖPNV durch Elektromobilität. Quelle: PSI Transcom

Die erfolgreiche Umstellung auf einen emissionsfreien ÖPNV ist das Ziel vieler Städte und Verkehrs­­­betriebe. Die damit einhergehenden Heraus­forderungen sind jedoch alles andere als trivial. Für eine Umstellung müssen sich Verkehrs­betriebe in einen umfassenden Transformations­­prozess begeben. Neben komplexen Kostenstrukturen sind eine Vielzahl betrieblicher und dynamischer Wechselwirkungen zu berücksichtigen. Erfolgreich ist beim Wechsel nur, wer neues Know-how aufbaut und Mitarbeiter auf ihre neuen Aufgaben rechtzeitig vorbereitet.

Entscheiden sich Verkehrsbetriebe, Elektrobusse in ihr öffentliches Nahverkehrsnetz einzubinden, erfolgt die Umstellung meist in kleinen Schritten. Die Gründe sind vielfältig:

  • So können z. B. noch nicht alle Fahrzeughersteller große Stückzahlen an E-Bussen auf einmal liefern.
  • Die technischen Innovationen sind zudem noch sehr hoch und zwingen die Betriebe zu einer Risikominimierung.
  • Bis zum vollständigen Austausch betreiben sie daher alte und neue Fahrzeuge parallel.
  • Das hat wiederum zur Folge, dass auch neue und alte IT-Lösungen zunächst parallel betrieben bzw. integriert werden müssen.

Insbesondere neue Dispositionssysteme haben dabei einiges zu leisten. Als Gesamtsystem bringt beispielsweise das Depot- und Lademanagement-System PSIebus nicht nur Ladelogistik, Dispositionssteuerung und Umlaufplanung in Einklang, sondern berücksichtigt darüber hinaus auch die Energieversorgung.

Mit Hilfe intelligenter Algorithmen überprüft das System, welche Fahrzeuge am besten zu welchen offenen Umläufen passen.

Die Restreichweite gibt den Ton an

Den Ton gibt folglich immer die (Rest-) Reichweite eines Fahrzeugs oder vielmehr der Ladezustand einer Batterie an. Dabei reichen die Einflussfaktoren weit über die zurückgelegte Strecke eines Fahrzeugs hinaus. Grundsätzlich bestimmt der eingesetzte Batterietyp die Gesamtleistung oder die Reichweite eines Fahrzeugs. Gleichzeitig treten im Laufe des Betriebs altersbedingte Minderleistungen auf, die mittels KI-basierter Algorithmen in die Prognosen einfließen.

Ähnliches gilt für die Temperatursensibilität. So haben auch die zu erwartende Tagestemperatur und die Leistung der Heizung oder Kühlung Einfluss auf die Batterieleistung. Letztlich ist damit jedes Fahrzeug als Unikat zu betrachten. Die Spezifika jedes einzelnen Fahrzeugs fließen mit in die Planung des Ladevorganges, der Disposition und in die Berechnung der möglichen, maximalen Reichweiten ein.

Mehr zum Thema: Im Interview erläutert Eric Nöh, Vertriebsleiter der PSI Transcom GmbH, die aktuellen Herausforderungen des ÖPNV und die damit einher­gehenden Chancen.

Alt und neu vernetzt: Erfolgreich auf E-Mobilität umrüsten

Neue Technik braucht den Menschen

Wie wichtig es zudem ist, die Mitarbeiter von Anfang an mitzunehmen, zeigen erste Erfahrungen aus der Praxis. Denn wie in vielen anderen Industriezweigen befindet sich der Mensch im Mittelpunkt des Change-Management-Prozesses. Bei der Elektromobilität verschieben sich insbesondere in den Werkstätten die Anforderungen in Richtung Elektrotechnik und IT. So werden elektrobetriebene Busse ausschließlich über Diagnosesoftware und über mobile PCs ausgelesen und konfiguriert. Metaphorisch gesprochen, ersetzt hier also die Computermaus den Schraubschlüssel.

Die erfolgreiche Umstellung auf E-Mobilität steht und fällt mit den Mitarbeitern.

Nicht jeder Mitarbeiter ist jedoch zu diesem Rollenwechsel bereit oder aus dem Stand in der Lage. Ähnliches gilt für Disponenten. Denn selbst bei kleinen E-Bus-Fahrzeugflotten ist angesichts der dynamischen, komplexen Wechselwirkungen eine papierhafte Disposition nicht mehr möglich. Die nötigen Berechnungen und Planungen übernehmen ausnahmslos Softwaresysteme. In diesem Gefüge nimmt ein Disponent daher zukünftig die Rolle eines Prüfers wahr, der erst bei Abweichungen aktiv eingreift.

Ladeplanung, Dispositionssteuerung und Umlaufplanung übernehmen künftig ausnahmslos moderne Softwaresysteme. Quelle: PSI Transcom
Ladeplanung, Dispositionssteuerung und Umlaufplanung übernehmen künftig ausnahmslos moderne Softwaresysteme. Quelle: PSI Transcom

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wichtig es ist, Mitarbeiter frühzeitig für die Umstellung des Betriebs zu motivieren und beispielsweise durch Schulungen rechtzeitig auf neue Aufgaben vorzubereiten.

Schritt für Schritt emissionsfrei

Auf der grünen Wiese können nur Wenige in die Elektromobilität starten. Möglich ist die Umstellung folglich nur Schritt für Schritt. Unternehmen sind also gefordert, neue in alte Systeme zu integrieren, vor allem aber auch Mitarbeiter mit Fingerspitzengefühl an neue Aufgaben heranzuführen. Gleichzeitig sind intelligente IT-Lösungen wie das Gesamtsystem PSIebus bereits erfolgreich im Einsatz. Im Parallelbetrieb von Diesel- und Elektroflotte sorgt es nicht nur für effiziente und sichere Abläufe, sondern gleicht auch manch fehlende, technologische Reife aus.

Mit PSIebus ist der emissionsfreie Nahverkehr heute schon Realität. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?

Eric Nöh

Leiter Vertrieb ÖPNV, PSI Transcom GmbH
Telefon: +49 30 2801-1680
enoeh@psi.de

Eric Nöh verantwortet bei der PSI Transcom GmbH den internationalen Vertrieb für ITCS- und Betriebshof-Management-Systeme.