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Aus der Praxis: Das ERP-System als Pulsschlag der Manufaktur

17.09.2020 - Technologie, Produktion, Künstliche Intelligenz

Fahrsimulator HEXaDRIVE® HOVER von Simtec
Fahrsimulator HEXaDRIVE® HOVER von Simtec

Simtec ist Hersteller anspruchsvoller Bewegungssimulatoren für die Automobil- und Unterhaltungsindustrie sowie seit Kurzem auch von Digital-Signage-Systemen. Ein enormer Wachstumsschub führte zu zahlreichen Änderungen in den Unternehmensprozessen und bedurfte schließlich der Einführung eines ERP-Systems. Als zentrale Datendrehscheibe ist die ERP-Lösung zum Pulsschlag der Manufaktur herangewachsen.

Wer von Echtzeit-Bewegungssimulatoren hört, denkt wahrscheinlich vor allem an Flug- und Fahrsimulatoren. Bei der Simtec Systems GmbH (Simtec) gehören aber noch weitere Simulatoren zum Portfolio. Das Kerngeschäft umfasst vor allem die Entwicklung und Herstellung von Testsystemen für die Automobilindustrie sowie von sogenannten „fliegenden Theatern“ für die Unterhaltungsindustrie. Die komplexen, hochwertigen Anlagen entstehen in Zeiträumen von ein bis zwei Jahren und zu einem hohen Anteil in Handarbeit. Daher versteht sich das Unternehmen auch als Manufaktur.

Im Bereich Tank-Testsysteme ist Simtec Weltmarktführer. Die Anlagen funktionieren mit realem Kraftstoff und sind z. B. bei namhaften OEMs wie Volkswagen, Audi oder der Peugeot-Gruppe im Einsatz. Zur Kundenklientel zählen auch Automobilzulieferer, die mit speziellen Simulatoren einzelne Komponenten testen, wie z. B. Autositze.

Flying Theater HEXaFLITE® von Simtec
Flying Theater HEXaFLITE® von Simtec

Die fliegenden Theater für bis zu 100 Personen imitieren hingegen unterschiedlichste Welten mit exakt aufeinander abgestimmten Bewegungen, Videoprojektionen und Audiotechniken – auf Wunsch auch mit Spezialeffekten aus Wind, Duft und Wasser. Tatsächlich war es die stetig wachsende Nachfrage nach den Flying Theaters aus dem asiatischen Markt – der unangefochtene Spitzenreiter im Entertainment-Segment – die vor einigen Jahren für einen großen Wachstumsschub sorgte.

Klare Prioritäten schaffen Struktur

Die Folge: Arbeitete Simtec früher die individuellen Kundenanlagen nacheinander ab, müssen heute mehrere Aufträge parallel bearbeitet werden, immer öfter auch in Kleinserie. Das bedarf ganz anderer Überlegungen und ruft Standardisierungsbestrebungen auf den Plan.

„Wir wissen, dass es ohne ERP-System zum Wachstumsstillstand gekommen wäre. Wir brauchten einfach eine Software, mit der die Fülle an Daten händelbar ist.“

„Wir wissen, dass es ohne ERP-System zum Wachstumsstillstand gekommen wäre. Wir brauchten einfach eine Software, mit der die Fülle an Daten händelbar ist“, so Philipp Hellwig, der als Head of Administration und Manufactory auch das ERP-System verantwortet.

So galt es Schritt für Schritt Insellösungen in den einzelnen Abteilungen abzulösen – angefangen bei Spezialprogrammen für die Elektrik-Abteilung bis hin zu zahlreichen, individuell zusammengebauten Excel-Tabellen. „Für eine Gesamtplanung, die Nachvollziehbarkeit bestimmter Prozesse bzw. für Projektauswertungen wurde es immer aufwändiger, oder sogar unmöglich, die relevanten Daten zusammenzusuchen“, so Hellwig.

Simtecs Anforderungen an die neue Lösung und die damit verfolgten Ziele waren von Anfang an präzise definiert und mit klaren Prioritäten versehen.

Zu den Zielen gehören ...

  • Durchgängige Abbildung der Einzel- und Kleinserienfertigung
  • Verbesserung des Bestandsmanagements
  • Verbesserung der Kalkulation
  • Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit von Teilen
  • Steuerbarkeit von Ressourcen
  • Hohe Datenintegrität
  • Befähigung zur Durchführung von agilen Entwicklungsprojekten
  • Benutzerfreundlichkeit für effizientes Arbeiten

Einzel- und Serienfertigung im Griff

40 Mitarbeiter arbeiten heute täglich mit der ERP-Suite PSIpenta. Die Lösung bietet als zentrale Datenbank schnellen Zugriff auf Daten aus allen Unternehmensbereichen und ersetzt langfristig die vielen Insellösungen. Das gilt sowohl für die Einzelfertigung als auch für den wachsenden Anteil der Kleinserienfertigung. Da Simtec unabhängig davon ausschließlich auf Auftrag fertigt, spielt die Abbildung des Projektgeschäfts eine wesentliche Rolle – darunter

  • die Entwicklungsphase,
  • die Beschaffung,
  • die Kostenrechnung
  • das Projektcontrolling und
  • After Sales.

Hierbei profitiert Simtec von vielfältigen Möglichkeiten, die aus der Nähe zum Maschinen- und Anlagenbau rühren. Dazu zählen z. B. die Optionen, benötigte Prüfzeugnisse mitzubeschaffen oder durch die Nutzung von Materialtabellen Langläufer mit einem ausreichenden, zeitlichen Vorlauf zu bestellen.

Aufgrund des hohen Konstruktionsanteils ist vor allem die gute Integration des PDM-Systems (Produktdatenmanagementsystem) ausschlaggebend für reibungslose, durchgängige Prozesse. So übermittelt die angebundene PDM-Lösung die Artikel- und Stücklisten als Basis für die Erstellung der projektbezogenen Fertigungsaufträge. Und die sind in aller Regel komplex.

Damit die Mitarbeiter auf einen Blick die wichtigsten, konstruktiven Eigenschaften der Artikel erfassen können, hat Simtec mit Hilfe des PSI-Click-Designs einen speziellen Dialog erstellt, der alle übergebenen Datenfelder zu einem Artikel umfasst.

„Die Optionen zur individuellen Oberflächengestaltung via PSI-Click-Design werden wir Stück für Stück prüfen und umsetzen. Für uns ist es im ersten Schritt wichtig zu sehen, welche Möglichkeiten funktional überhaupt da sind. Der Konfigurator – so viel lässt sich aber schon sagen – ist für ein effizientes Arbeiten von ungeheurem Wert“, so Hellwig.

ERP als unverzichtbarer Pulsschlag

Vielerorts sind sich Unternehmer heute einig, dass in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung das ERP-System zum Datenrückgrat wird. Philipp Hellwig geht noch einen Schritt weiter:

„PSIpenta ist Simtecs Pulsschlag. Und der ist nun mal essenziell.“

So steht für Hellwig fest:  Simtec hat die richtige ERP-Wahl getroffen und ist heute gut aufgestellt für die künftigen Herausforderungen in der Welt anspruchsvoller Bewegungssimulation.

Ihre Vorteile auf einen Blick

  • Durchgängige Abbildung des Projektgeschäfts
  • Beschaffung von Prüfzeugnissen
  • Rechtzeitige Bestellung von Langläufern
  • Nahtlose Anbindung an das PDM-System
  • Passgenaue Konfiguration der Bedienoberfläche

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Jens Reeder

Leiter Division Industry PSI Automotive & Industry GmbH

Jens Reeder ist Experte für die Beratung rund um Prozessoptimierung. Mit Kunden in der deutschen Industrie hat er bereits in unzähligen Projekten Lösungen zur Digitalisierung gefunden und ERP + MES eingeführt. Im Blog berichtet er von seinen Erfahrungen.

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