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Kosten und Zeit im Blick: Das richtige ERP für Auftragsfertiger

17.11.2020 - Industrie 4.0, Produktion, Technologie

© RainStar/iStock
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In der Welt der Auftragsfertiger spielen die Faktoren Kosten und Zeit eine größere Rolle als in anderen Branchen. Die Produktbandbreite ist riesig und kann von Maschinen in Losgröße 1 bis hin zu kleinen Stückzahlen von verschiedensten Kleinstteilen reichen. Zudem kommt es darauf an, bei allen Schritten stets den Auftragsbezug mitzuführen. Eine ERP-Lösung muss daher einige Funktionen mitbringen, die über den klassischen Lösungskern hinausgehen.

Der Auftragsbezug macht den Unterschied

Auftragsfertiger profitieren ebenso wie andere Produktionsunternehmen von einem ERP-System, das ihnen einen Überblick über sämtliche Geschäftsabläufe verschafft. Die entscheidende Anforderung und der Unterschied zu anderen Unternehmen liegt jedoch im durchgängigen Auftragsbezug. Dieser muss vom Angebot über die Fertigung bis zum Versand mitgeführt werden. Auch für das Generieren von Bestellvorschlägen für den Einkauf trifft das zu.

Im Vorteil sind hier Unternehmen, deren ERP-Lösung automatisch Bestellvorschläge verschiedener Kundenaufträge zusammenfasst, ohne den jeweiligen Bezug zu einem Auftrag zu verlieren.

In der Warenannahme und -verteilung wird auf diese Weise erheblich Zeit gespart, da jede Lieferung - ohne Zwischenschritt - direkt dem passenden Auftrag zugeordnet werden kann. Wertvoll sind darüber hinaus detaillierte Suchfunktionen in allen Modulen des ERP-Systems, über die sich gezielt Informationen zu einzelnen Aufträgen filtern lassen.

Integrierte und mehrstufige Kostenkalkulation

Im Gegensatz zu anderen Herstellern ist bei Unternehmen der Auftragsfertigung nicht ein Produkttyp der hauptsächliche Kostenträger, sondern der Auftrag selbst.

Sämtliche Posten wie

  • Kosten,
  • Erlöse und
  • Deckungsbeträge

müssen folglich auf ihn in Rechnung gebracht werden. ERP-Systeme sollten dies mit einer passgenauen Kostenkalkulation unterstützen:

  • mehrstufig,
  • integriert und
  • auftragsbezogen.

Konstruktive Änderungswünsche flexibel bearbeiten

Wer Kundenwünsche erfüllen will, muss flexibel sein. In der Auftragsfertigung beginnt das bereits in der Konstruktion, die insgesamt einen hohen Anteil einnimmt. Daher sollte das CAD-System tief in das ERP-System integriert sein – egal, ob sich um eine integrierte Partnerlösung oder die Anbindung eines Drittsystems über offene Schnittstellen handelt.

Da konstruktive Änderungswünsche seitens der Kunden keine Seltenheit sind, sollte ein ERP-System ein durchdachtes Änderungswesen mitbringen. Es sollte sämtliche Änderungen und Abhängigkeiten in den verschiedenen Abteilungen und Prozessen sofort identifizieren und automatisch anpassen, beispielsweise:

  • Stücklisten,
  • Arbeitspläne sowie
  • laufende Bestellungen.

Im globalen Markt zählen schnelle Lieferzeiten

Eine zentrale Voraussetzung für schnelle Lieferzeiten sind kurze Durchlaufzeiten.

Gerade in einem komplexen Produktumfeld können sich Unternehmen mit kurzen Durchlaufzeiten einen echten Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Die Herausforderung: Ein Auftragsfertiger kann keine Endprodukte auf Vorrat lagern. Ausgereifte Branchenlösungen bieten einen wirksamen Hebel, indem sie sinnvolle Bevorratungsebenen automatisch identifizieren und visualisieren. Auf dieser Basis definiert das System dispositive Stellgrößen, zu denen Mindestbestände einzelner Teile oder die Herstellung und Montage relevanter Baugruppen zählen können.

Höhere Kundenzufriedenheit durch passgenaue Terminierung

Der Ermittlung von Bevorratungsebenen schließt sich die passgenaue Terminierung von Lageraufträgen an. Da diese Schritte auftragsneutral erfolgen, sind sie noch kein Garant um Engpässe auszuschließen. Um Konflikte zwischen Lager- und Kundenauftrag rechtzeitig zu erkennen und aufzulösen, gleichen Branchenlösungen mit Hilfe eines virtuellen Netzes kontinuierlich das Auftragsnetz mit den Lageraufträgen ab.

Auf diese Weise kann z. B. ein Lagerauftrag in den erforderlichen Zeitraum vorgezogen werden. Lässt sich ein Konflikt nicht auflösen, versetzen entsprechende Simulationen Unternehmen in die Lage, zuverlässige Lieferterminaussagen treffen.

Zuverlässige Liefertermine stärken das Vertrauen und erhöhen die Kundenzufriedenheit.

Was muss ein ERP-System für Auftragsfertiger können?

  • Durchgängiger Auftragsbezug über alle Abteilungen und Prozesse
  • Beibehaltung des Auftragsbezugs auch bei der automatischen Zusammenfassung von Bestellvorschlägen verschiedener Kundenaufträge
  • Such- und Filterfunktionen auf Auftragsebene
  • Mehrstufige, integrierte Kostenkalkulation
  • Tiefe Integration eines CAD-Systems
  • Umfassendes Änderungswesen für die automatische Anpassung relevanter Stellgrößen und Prozesse nach Änderungswünschen
  • Automatische Identifizierung und Visualisierung von Bevorratungsebenen sowie anschließende Terminierung von Lageraufträgen
  • Kontinuierlicher Abgleich von Auftragsnetz und Lageraufträgen bei automatischer Auflösung von Konflikten
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Michael von Hören

Vertrieb PSI Automotive & Industry GmbH

Michael von Hören sammelte Erfahrungen bei verschiedenen Unternehmen im Bereich von Unternehmenssoftware und ist seit 2016 bei der PSI. Dank seines umfassenden Blicks auf IT berät der Experte heute Unternehmen kompetent dabei, welche ERP + MES Lösungen für sie in Betracht kommen.

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