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Mit mobilen Lösungen zu verbesserten Arbeitsbedingungen für Fahrdienste im ÖPNV

14.01.2020 - Verkehr, Technologie

Mitarbeiter erwarten von ihren Arbeitgebern, was sie aus ihrem privaten Alltag kennen: Mobile Geräte und intuitiv bedienbare Anwendungen, die ihnen Zeit und Wege sparen. Quelle: Moveo Software GmbH
Mitarbeiter erwarten von ihren Arbeitgebern, was sie aus ihrem privaten Alltag kennen: Mobile Geräte und intuitiv bedienbare Anwendungen, die ihnen Zeit und Wege sparen. Quelle: Moveo Software GmbH

Mit den kontinuierlich wachsenden Fahrgastzahlen planen Verkehrsbetriebe in und um die Ballungszentren herum den Ausbau zahlreicher neuer Strecken. Durch diesen Trend wird gutes und ausgebildetes Fahrpersonal immer wichtiger. Die zeitgemäße Ausgestaltung des Arbeitsplatzes spielt daher eine wesentliche Rolle für die Attraktivität des ÖPNV, sowohl für Mitarbeiter als auch für Bewerber. Die Einführung mobiler Kommunikations- und Planungssysteme entlastet den Fahrdienst und schafft gleichzeitig mehr Zufriedenheit seitens der Mitarbeiter durch mehr Austausch und Flexibilität.

Streckenausbau versus Fahrermangel

Im Jahr 2019 häufen sich einmal mehr die Meldungen über die Vervielfachung ausgefallener Bus-Kilometer durch fehlendes Personal. Allein in Berlin hat sich in den letzten zwei Jahren die Zahl der Bus-Ausfälle wegen Personalmangels verzwölffacht. Laut dem Bundesverband Deutscher Omnibusfahrer werden in den nächsten Jahren landesweit über 10.000 Busfahrer fehlen.

Und auch auf den Schienen sieht es nicht viel besser aus. So fehlen laut der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer bundesweit 1.000 Lokführer. Die Gründe sind vielfältig und reichen von einer falschen Personalpolitik der Unternehmen in den vergangenen Jahren über unattraktive Arbeitszeiten und Gehälter bis hin zu einer anhaltenden Leistungsverdichtung, die allzu oft auf dem Rücken der Fahrer ausgetragen wird.

Fakt ist: Der Fahrermarkt ist leer gefegt, das Berufsbild hat zuletzt gelitten, und im Wettbewerb um gut ausgebildetes Fahrpersonal wird mit harten Bandagen gekämpft.

Ein Arbeitsplatz mit Verbesserungspotenzial

Verkehrsbetriebe sind immer öfter gefordert, ihre Strecken auszubauen, angestellte Fahrer zu halten und gleichzeitig neue zu finden oder selbst auszubilden. Sympathische Slogans mögen vielleicht das Interesse des einen oder anderen Bewerbers wecken. Um angestammtes oder neu eingestelltes Personal langfristig zu halten, muss jedoch an ganz anderen Stellschrauben gedreht werden.

Eine wesentliche Rolle spielt die Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Fahrpersonals. Dazu zählt auch ein modern ausgestatteter Arbeitsplatz, dessen Bedeutung branchenübergreifend belegt ist.

Gerade den Schichtalltag des hochbelasteten Fahrpersonals könnten mobile Geräte und Systeme erheblich erleichtern. Denn über einen festen PC-Arbeitsplatz beim Arbeitgeber verfügen Fahrer in aller Regel nicht, bzw. müssen sie zusätzliche Wege in Kauf nehmen, um diesen zu erreichen. Gleichzeitig benötigen sie regelmäßigen Zugang zu zahlreichen Informationen und Planungen.

In vielen Fällen ist der Arbeitgeber zudem auf eine schnelle Rückmeldung seines Fahrpersonals angewiesen. Dazu zählen z. B.

  • Dienstpläne (kurzfristige Änderungen eingeschlossen),
  • Dienstdetailinformationen wie Fahrplan, Haltestellen oder Arbeits- und Pausenzeiten,
  • Zeit- und Urlaubskonten,
  • Abrechnungen und
  • Übermittlung betrieblicher Dokumente und Anweisungen.

Nicht zuletzt trägt die Einbindung in die betriebsinterne Kommunikation oder die Möglichkeit zu aktiver Teilnahme in Foren eine immer größere Bedeutung für die Zufriedenheit von Mitarbeitern. Beide sind für das Fahrpersonal viel zu oft mangelhaft. Diese ineffizienten, innerbetrieblichen Abläufe befeuern eine wachsende Unzufriedenheit und ein ohnehin recht hohes Stresslevel.

Moderne Technologien als Voraussetzung

Die praktizierten Kommunikations- und Verwaltungsabläufe sind vielerorts erheblich veraltet. Nicht selten basieren sie noch auf dem Austausch papierhafter Dokumente, die von den Fahrern händisch ausgefüllt und per Post versandt oder persönlich zur Verwaltungszentrale gebracht werden müssen. Selbst wenn ein PC-Arbeitsplatz angeboten wird, bedeutet das für die Fahrer zusätzliche Wege. Dringende Rückmeldungen des Fahrdienstes bleiben nicht selten gänzlich aus und Änderungen können nicht mit dem erforderlichen, zeitlichen Vorlauf vorgenommen werden. Das Ergebnis: Ein hoher, frustrierender Verwaltungs- bzw. Abstimmungsaufwand. Einen solchen Zustand dürfen sich Unternehmen in Zeiten des wachsenden Fachkräftemangels nicht mehr leisten.

Mobile Lösungen unterstützen Mitarbeiter, indem sie ihnen Zugang zu internen Kommunikations- und Planungssystemen ermöglichen.

Mitarbeiter haben ihre Erfahrungen aus dem privaten Umfeld längst auch auf die Arbeitswelt übertragen und erwarten von ihren Arbeitgebern digitale, mobile und intuitive Lösungen, die ihren Berufsalltag effizient unterstützen und erleichtern. Wettbewerber, die entsprechende Werkzeuge und Abläufe bieten können, sind hier klar im Vorteil. Schließlich gilt die moderne Ausstattung von Arbeitsplätzen inzwischen als gelebtes Employer-Branding.

Rückmeldungen von unterwegs oder von zuhause: Mobile Lösungen entlasten das Fahrpersonal und sorgen für effiziente Planungsprozesse. Quelle: Moveo Software GmbH
Rückmeldungen von unterwegs oder von zuhause: Mobile Lösungen entlasten das Fahrpersonal und sorgen für effiziente Planungsprozesse. Quelle: Moveo Software GmbH

Schnelle Hilfe durch mobile Lösungen

So schwer die Arbeitsbedingungen des Fahrpersonals in vielen Bereichen für die Verkehrsbetriebe gestaltbar sind, so leicht können die Unternehmen in Sachen Kommunikationseinbindung mit einer Betriebsinformations- und Kommunikationslösung Abhilfe schaffen. Denn hier gibt es längst speziell für die Einbindung mobiler Mitarbeiter konzipierte Systeme, die Zugang zu internen Kommunikations- und Planungssystemen gewähren – und zwar unabhängig von Ort und Zeit.

Einige Lösungen, z. B. das Online-Modul Profahr BIK von Moveo, sind dank Responsive Design auf beliebigen Endgeräten und Betriebssystemen einsetzbar – auf dem Desktop-PC ebenso wie auf Smartphones oder Tablets. So werden z. B. Dienstpläne übersichtlich visualisiert.

Über eine verschlüsselte Verbindung und nur mit Benutzernamen und Passwort können die Angestellten auf das System zugreifen – je nach Konfiguration auch auf die Dispositionsserver.

Besonders profitieren die mobilen Mitarbeiter von den einfachen Rückmelde- und Eingabeoptionen, etwa für die individuelle Dienstplangestaltung, Krankmeldungen oder die Jahresurlaubsplanung. Möglich ist darüber hinaus die Einbindung zusätzlicher Funktionen,
z. B. für die Anmeldung an internen Schulungen oder Diskussionsforen. Auch Taxibestellungen nach Dienstschluss – nachts oder an abgelegenen Orten – sind möglich. Dabei prüfen die Module die Verfügbarkeit von ÖPNV-Verbindungen über die Online-Fahrplanauskunft und lösen schließlich eine Bestellung aus.

Mobile Planungssysteme entlasten den Fahrdienst

Der Zugriff auf intuitiv bedienbare Planungssysteme über mobile Endgeräte gewährleistet ein hohes Maß an Flexibilität. Dadurch sparen Mitarbeiter zahlreiche Wege und wertvolle Zeit. Oftmals erhalten sie damit erstmalig die Möglichkeit, sich aktiv an der betriebsinternen Kommunikation zu beteiligen. So wächst auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz – ein wertvolles Gut in Zeiten des „War for Talents“.

Neben zufriedenen Mitarbeitern profitieren auch die Verkehrsunternehmen von der Einführung neuer mobiler Lösungen. Vorteile sind unter anderem eine Reduzierung des Verwaltungsaufwands und anhängender Kosten ebenso wie der Wegfall papierhafter und fehlerbehafteter manueller Vorgänge. Auch eine spürbar beschleunigte Disposition durch die Durchgängigkeit interner Planungsprozesse wird ermöglicht.

Zu guter Letzt haben Verkehrsunternehmen mit dem neuen internen Kommunikations- und Planungssystem ein zusätzliches Argument gewonnen, das bei der Bewerbersuche mitunter das Zünglein an der Waage sein kann.

Gut ausgebildete Fahrer gehören zum höchsten Gut eines Verkehrsbetriebs. Umso mehr sind die Unternehmen gefordert, die internen Betriebsabläufe effizient und sicher zu gestalten. Beim Fahrpersonal zählt dazu vor allem auch die Ausstattung mit mobilen Endgeräten und der Zugang zu internen, intuitiv bedienbaren Planungs- und Kommunikationssystemen. Sie sparen Arbeitgebern und -nehmern gleichermaßen Wege, Zeit, Kosten und Nerven.

Weitere Informationen zum Programmsystem Moveo Profahr

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Alvar Schulze

Geschäftsführer Moveo Software GmbH