30.07.2021

Geniales Knacken

Mit künstlicher Intelligenz hilft PSI Logistikprobleme zu lösen, die Stromnetze zu entlasten und E-Bus-Flotten optimal zu laden.

Walnüsse erhöhen den IQ, wer viele nascht, wird klüger. Das Logo der Berliner Softwareschmiede ist gut gewählt. PSI hilft Kunden wie Daimler, E.on oder BASF, selbst komplexeste Probleme und harte „Nüsse“ zu knacken. Für PSI-Chef Dr. Harald Schrimpf ist künstliche Intelligenz kein neuer Trend. Bereits vor Jahren hat er im Interview mit uns mit leuchtenden Augen von den Chancen der KI gesprochen.

Logistikprobleme adressiert

Herausforderungen gibt es gerade in diesen Zeiten mehr als genug. Woher bekomme ich genügend Rohstoffe und Materialien und wie verarbeite ich sie am besten, fragen sich immer mehr Fabriken. Erst im Juni wurde gemeldet, dass eine ThyssenKrupp-Tochter PSI verstärkt zur Verbesserung der Produktionsprozesse einsetzt.

Die selbst entwickelten Softwareprodukte zur Optimierung des Energie- und Materialflusses finden auch bei Versorgern viele Abnehmer. Neuester Auftrag: Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW erhält ein Assistenzsystem. Denn Menschen können ohne KI-Hilfe die Komplexität längst nicht mehr überblicken.

Statt 500 nun Millionen Kraftwerke

Grund ist die Energiewende mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Ausstieg aus der planbaren Erzeugung in konventionellen Kraftwerken. Steuerten die Übertragungsnetzbetreiber früher knapp 500 Großkraftwerke, so speisen heute Millionen kleinerer Solar- und Windanlagen ins Netz ein. Die PSI-KI bezieht daher auch den künftigen Sonnenschein und Wind in die Berechnungen ein, damit der Stromkunde nicht ohne Licht und Strom fürs Elektroauto zu Hause sitzt.

Wir haben nun erneut Firmenchef Dr. Schrimpf gesprochen. Chancen sieht er auch in dynamischen Bereichen wie Wasserstoff:

„Unsere Energiehandelssoftware ist um CO2- und Wasserstoffhandel erweitert. Wir wirken mit beim Aufbau eines paneuropäischen Wasserstoffnetzes und eines weltweiten Wasserstoffmarktes, der langfristig fossile Brennstoffe ersetzt.“

Auch der Boom batteriebetriebener Fahrzeuge kommt PSI zugute. Die mehr als 2.000 Mitarbeiter beziehen nicht nur die stark wachsenden E-Auto-Tankstellen in ihre Netzplanungen ein, sondern helfen auch mit zugeschnittenen Produkten für Flottenbetreiber selbst. „Große Nachfrage spüren wir bei Elektrobus-Depots mit Lademanagement“, so Schrimpf. (...)

Chancen auch im Wasserstoff-Sektor

Wachstumstreiber seien die Dekarbonisierung in der Energiewirtschaft und der Industrie. Dazu würde auch Software für die Fertigung von Batterien, Elektrofahrzeugen oder Elektrolyseuren gehören. Diese neuen Bereiche seien von raschem Wachstum und rasanten Verbesserungsprozessen geprägt. „Und genau dafür haben wir Plattformen gebaut, bei der die Kunden auch selbst Prozesse und Oberflächen per Klick verändern können“, so der Vorstandschef. (…)

„Grüne“ Software mit Köpfchen

Der Aufwärtstrend ist ungebrochen. Die Software der Berliner ist im Kampf gegen den Klimawandel enorm wichtig. PSI knackt aktuell die Probleme dieser Zeit und alle Widerstände im Chart. (…)

Auszug aus Der Aktionär 31/2021 von Florian Söllner, Seiten 13-14