Intralogistik lebt von reibungslosen Abläufen. Ein Warehouse Management System (WMS) sorgt dafür, dass Prozesse wie Wareneingang, Kommissionierung und Versand zuverlässig ineinandergreifen. Doch Lagersysteme verändern sich regelmäßig. Umso wichtiger ist es, zu prüfen, ob alles wie geplant funktioniert. Manuelles Testen stößt dabei schnell an Grenzen: zu aufwendig, zu fehleranfällig, zu wenig reproduzierbar. Automatisiertes Testen hingegen liefert belastbare Ergebnisse, spart Zeit und macht Abläufe nachvollziehbar, ohne den laufenden Betrieb zu stören.
Mit automatisierten Testverfahren lassen sich komplette Prozessketten digital simulieren. Das Testsystem übernimmt dabei sämtliche Schritte: Es prüft, ob die definierten Abläufe korrekt durchlaufen werden, meldet Abweichungen und dokumentiert die Ergebnisse. Die eigentliche Lagerinfrastruktur bleibt davon unberührt. Die Tests laufen isoliert auf Basis einer realitätsnahen Testdatenbank. Das Prinzip ist nicht nur effizient, sondern auch maximal benutzerfreundlich und intuitiv. Vorab definierte Testsuits decken zentrale WMS-Funktionen abteilungsübergreifend ab – etwa Wareneingang, Umlagerung oder Kommissionierung. In kurzer Zeit lassen sich so hunderte von Szenarien durchspielen.
Von Hand geprüft oder automatisiert getestet?
Automatisierte Testverfahren eignen sich besonders bei standardisierten Prozessen. Testfälle mit wiederkehrender Struktur lassen sich schnell und zuverlässig durchspielen. So kann der gesamte Lagerzyklus eines typischen Tages virtuell abgebildet werden. Es ist aber auch möglich, Abläufe manuell zu überprüfen. Hierbei gibt es zwei Varianten:
Geskriptetes Testen
Diese Methode orientiert sich an einer vorab definierten Testsuite, die klare Abläufe und Handlungsschritte vorgibt. Hier wird klar festgelegt, welche Aktionen der Anwender in welcher Reihenfolge proaktiv ausführen muss. Die Wiederholbarkeit der Tests spielt dabei eine zentrale Rolle für die Qualitätssicherung. Nur so lässt sich überprüfen, ob dokumentierte Prozesse nach Änderungen weiterhin stabil funktionieren.
Exploratives Testen
Das explorative Vorgehen funktioniert ohne feste Teststruktur. Es basiert auf zuvor definierten Zielen und einem Plan, wie diese effizient erreicht werden sollen. Die Testenden erkunden die Systemverhalten aktiv und flexibel, was besonders bei neuen oder ungewöhnlichen Anforderungen hilfreich sein kann.
Obwohl sich nicht alle Testfälle automatisieren lassen, wird das manuelle Testen langfristig an Bedeutung verlieren. Automatisierte Verfahren vermeiden typische Fehlerquellen, verringern den Aufwand erheblich und entlasten Fachpersonal. Auf diese Weise lassen sich zeitliche und personelle Ressourcen effizienter einsetzen.

Ressourceneffizientes Testen der Intralogistik
Erfahren Sie im Whitepaper, wie automatisierte Tests in PSIwms die Qualität Ihrer Intralogistikprozesse sichern und gleichzeitig Zeit und Kosten sparen. Das Resultat: mehr Transparenz, weniger Aufwand und maximale Sicherheit bei Systemupdates und Neukonfigurationen. Lernen Sie, wie andere Logistikunternehmen das automatisierte Testen bereits erfolgreich einsetzen und dadurch ihre Prozesse nachhaltig optimieren.
PSIwms: Testen ohne Programmierkenntnisse
Für das Anlegen und die Bedienung von Testsuites waren bisher oft tiefgehende Kenntnisse in Sachen Programmierung erforderlich. Heute liegt der Fokus stärker auf einer intuitiven Einstellung, um beim Testen benutzerfreundliche Analysemöglichkeiten zu erhalten. Das Testframework von PSI greift diesen Gedanken auf und setzt direkt bei der Konfiguration logistischer Prozesse an: Wer im PSIwms mit den Einstellungen arbeitet, schafft damit automatisch und ohne technische Vorkenntnisse die Grundlage für eigene Testfälle.
Anders als bei klassischen Verfahren, bei denen jeder Testschritt genau vorgegeben sein muss, lässt sich ein vollständiger Lagerdurchlauf bei PSI bereits mit wenigen Eingaben abbilden. Meist reicht es, die relevanten Objekte wie Artikel und Bestellungen samt ihrer Parameter zu definieren, um realistische und aussagekräftige Tests auszuführen.

FIEGE und NOSTA zeigen, wie’s geht
Zwei Kundenbeispiele machen deutlich, wie unterschiedlich die Anforderungen in der Praxis ausfallen können – vom komplexen Multimandantenbetrieb bei FIEGE bis hin zur Einführung neuer Konfigurationen an mehreren Lagerstandorten bei NOSTA. Gleichzeitig zeigen sie, wie flexibel das Testframework auf diese unterschiedlichen Ausgangslagen reagiert und welchen konkreten Mehrwert es im jeweiligen Anwendungskontext schafft.
FIEGE, einer der führenden Kontraktlogistikdienstleister Europas, setzt seit vielen Jahren auf PSIwms und das automatisierte Testtool. Besonders in Multimandantenlagern hilft es, potenzielle Wechselwirkungen zwischen Neukunden- und Bestandskundenprozessen frühzeitig zu erkennen. So lassen sich Fehler von Beginn an vermeiden und einzelne Prozessabschnitte wie Wareneingang oder Kommissionierung gezielt testen. Auch über Nacht sind Tests im „nightly build“ möglich, sodass die Ergebnisse bereits am nächsten Morgen zur Verfügung stehen.

Wir sehen großes Potenzial im automatisierten Testen. Das Tool befähigt uns dazu, selbstständig Prozesse und Konfigurationen zu testen und hat uns in den vergangenen Jahren immer wieder dabei geholfen, Fehlerquellen zu beseitigen. Ich freue mich auf alle technischen Innovationen, die die weitere Zusammenarbeit mit PSI für uns bereithält.
Die NOSTA Group, ein familiengeführter Logistikdienstleister mit rund 800 Mitarbeitenden, nutzt PSIwms seit 2008 an mehreren Lagerstandorten. Früher wurden Wareneingänge und Tests manuell durchgeführt. Das führte zu fehleranfälligen Prozessen und war sehr zeitintensiv. Mit dem automatisierten Testtool in PSIwms kann NOSTA nun bereits vor Aufnahme ins Lager nichtinvasiv testen, ob und wie ein neuer Mandant die bestehenden Prozesse beeinflusst. Fehlerquellen werden früh erkannt und gezielt behoben. Mehr dazu erfahren Sie in der Case Study Automatisiertes Testen bei der NOSTA Group.

Das automatisierte Testen ist für uns mittlerweile unerlässlich. Es hat uns dabei unterstützt, unsere Effizienz zu steigern. Manuelles Testen kommt bei der heutigen Menge an Daten für uns nicht mehr infrage.
Fazit: Vertrauen ist gut, Testen ist besser
Wer Lagerprozesse automatisieren möchte, sollte beim Testen nicht stehenbleiben. Automatisierte Tests schaffen vor allem bei hoher Veränderungsdynamik die Grundlage für stabile Systeme, effiziente Abläufe und nachvollziehbare Qualitätssicherung. Bei PSI lassen sich Testsuites ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse erstellen, da sie in derselben Sprache formuliert sind wie die logistische Konfiguration. Wer Prozesse im System konfiguriert, kann also zugleich passende Tests anlegen, um deren Funktion langfristig abzusichern. Manuelle Testverfahren, die aktives Eingreifen erfordern, verlieren in diesem Kontext zunehmend an Bedeutung.